Wo endet die verfassungsrechtlich geschützte Meinungsfreiheit, wo beginnen Hasskommentar oder Hetzrede? Und was sind hier die Maßstäbe für durch öffentliche Haushalte besoldete Amtsträger? Diese Fragen wirft aktuell ein am vergangenen Wochenende in den Medien verbreitetes Porträt des Görlitzer Bischofs Wolfgang Ipolt auf. Dieser sagte dort, gottlose Gesellschaften seien erbarmungslos.
Von Arik Platzek
Nicht alle der vielfältigen Probleme und Schieflagen, die heute im Verhältnis zwischen Staat und den Religionsgemeinschaften bzw. konfessionsfreien oder auch nichtreligiösen Bürgerinnen und Bürgern in der Bundesrepublik Deutschland zu erkennen sind, lassen sich adäquat in den Kategorien Benachteiligung/Diskriminierung fassen. Ein aktuelles Beispiel für dieses bisher kaum systematisch erfasste Feld ist nun am vergangenen Wochenende durch ein in Thüringer Medien veröffentlichtes Porträt des katholischen Bischofs Wolfgang Ipolt aufgeworfen worden. In dem u.a. in der Thüringischen Landeszeitung verbreiteten Text wird Ipolt mit den Worten zitiert: „Ohne Gott wird unsere Gesellschaft erbarmungslos. Ohne Gott verliert sie bestimmte Maßstäbe“, so der Bischof des Bistums Görlitz. Im Text hieß es auch, den wenigen Kirchenmitgliedern in der Region käme daher eine besonders wichtige Rolle zu.
Doch wen repräsentiert der katholische Würdenträger überhaupt, für wen spricht er? Im Fall von Wolfgang Ipolt sind es zunächst nicht viele Menschen, denn das durch ihn geleitete Bistum Görlitz ist die zahlenmäßig kleinste Diözese auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Rund 29.000 Kirchenmitglieder zählte Bischof Ipolt Mitte Juni dieses Jahres laut Thüringischer Landeszeitung, einschließlich von Kindern im nicht religionsmündigen Alter unter 14 Jahren. Das entspricht knapp 3,5 Prozent der Gesamtbevölkerung im Zuständigkeitsbereich des Bistums, das sich auf den südlichen Teil Brandenburgs und den sächsischen Teil der Oberlausitz erstreckt. Rund 80 Prozent der dort lebenden Menschen gehören keiner Kirche oder anderen Religionsgemeinschaft an, der ganz überwiegende Teil ist nichtreligiös, viele bezeichnen sich wissenschaftlich fundierten Studien zufolge – sofern befragt – als atheistisch oder agnostisch denkende Menschen, sie sind „ohne Gott“.
Diffamierende Äußerungen sind kein Einzelfall
Auch wenn die Äußerungen des Bischofs auf den ersten Blick erschreckend diffamierend, infam und realitätsblind wirken können, sind derartige Behauptungen für Persönlichkeiten von katholisch hohem Rang nicht sonderlich überraschend. Bundesweite Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte etwa im Frühjahr 2016 Ipolts hessischer Amtskollege Heinz Josef Algermissen. Der Fuldaer Bischof hatte in einer Predigt den versammelten Gläubigen gesagt, ein Mensch ohne den Osterglauben (d.h. den Glauben an die Auferstehung des christlichen Religionsstifters von den Toten) werde „zu einem großen Sicherheitsrisiko für die Mitwelt, denn seine innere Hektik, diese ausgesprochene oder unausgesprochene Daseinsangst lassen ihn dann auch im Letzten blindwütig zuschlagen und alles zerstören.“ Algermissen sagte außerdem, Menschen ohne Osterglauben würden „über Leichen“ gehen. Ein noch breiteres Echo erzeugt hatte eine Rede des katholischen Militärbischofs Franz-Josef Overbeck im Jahr 2012 vor einer ins Internet übertragenen Versammlung von Offizieren, in der Overbeck sagte, „ohne gelebte Praxis von Religion gibt es kein Menschsein.“
Doch wie blindwütig, zerstörerisch und mörderisch sind die „gottlosen“ Bürgerinnen und Bürger in kirchenfernen Gesellschaften? Sind die Brandenburger und Sachsen ohne religiöse Überzeugungen tatsächlich erbarmungslos und unmenschlich?
Diese Frage stellt sich eigentlich nicht wirklich, wie der Blick in den Alltag der in weiten Teilen stark säkularisierten Gesellschaft Deutschlands zeigt. Sie wird aber doch aufgeworfen, weil in allen Fällen – beim Essener Overbeck, dem Fuldaer Algermissen und dem Görlitzer Ipolt – nicht einfache Kirchenanhänger seltsame Behauptungen äußern, die ihre glaubensfernen Mitbürgerinnen und -bürger als zweifelhafte Meinungen wirklichkeitsfremder Gläubiger abtun können. Denn hier handelt es sich um kirchliche Funktionäre und Amtsträger mit höchstem Rang auf Landesebene, die als Körperschaften des öffentlichen Rechts anerkannte Institutionen vertreten.
Äußerungen bzw. Behauptungen wie die, dass gottlose Gesellschaften „erbarmungslos“ seien und in diesem Sinne „bestimmte Maßstäbe“ verlören, sind zudem anderer Natur als beispielsweise die von christlich-religiösen Vorstellungen getragene Ansicht, ein Priester könne eine Teigoblate in ein reales Stück des Leibes des von den Toten auferstandenen und in den Himmel gefahrenen Religionsstifters umwandeln. Die jüngste Äußerung Ipolts unterscheidet sich auch ebenso wie die Ausführungen Algermissens qualitativ stark von der Behauptung, gläubige Christinnen und Christen wären durch ihren Gott zur Nächstenliebe und Barmherzigkeit aufgerufen. Während diese beispielhaften Äußerungen als Glaubenssätze auch von kirchenfernen und nichtreligiösen Bürgerinnen und Bürgern akzeptiert werden können, handelt es sich bei den hier aus aktuellem Anlass in den Mittelpunkt gestellten Äußerungen nicht um schlichte Glaubenssätze, sondern um Behauptungen, die sich auf andere Angehörige unserer Gesellschaft beziehen und überprüft werden können.
Ipolt vertritt eine staatlich geförderte Institution
Herausragende Brisanz gewinnen bischöfliche Warnungen vor Menschen bzw. Gesellschaften ohne „Gott“ schließlich nicht nur dadurch, dass sie Äußerungen mit einer Qualität enthalten, die der katholischen Kirche fernstehende Beobachter als konkreten Hasskommentar oder als Hetzrede empfinden können. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die öffentlich verbreiteten Meinungen der Bischöfe nicht zuletzt deshalb, da deren Tätigkeiten zum beachtlichen Teil aus öffentlichen Haushalten finanziert werden, im Fall des Görlitzer Bischofs Wolfgang Ipolt aus den Etats von Brandenburg und Sachsen, mithin durch die Steuern vieler kirchenferner Bürgerinnen und Bürger.
Laut dem Geschäftsbericht für das Jahr 2015 erhielt das Bistum wie schon in den Vorjahren rund 500.000 Euro von den beiden Ländern. Ein Betrag, aus dem u.a. die Tätigkeiten und das Salär des Bischofs Ipolt finanziert werden. Die Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen der Kirchenangehörigen (Kirchensteuern) decken laut Geschäftsbericht nur rund ein Drittel der Gesamteinnahmen. Im Geschäftsbericht heißt es weiter: „Darüber hinaus erhält das Bistum Personal- und Sachkostenzuschüsse für die Erteilung des Religionsunterrichtes, für die Seelsorge in den Justizvollzugsanstalten und anderen Bereichen der kategorialen Seelsorge. Die äußere Sanierung und Instandsetzung der Kathedrale St. Jakobus wurde ebenfalls durch die öffentliche Hand unterstützt.“ Millionen Euro pro Jahr aus den Taschen auch der großen konfessionsfreien und nichtreligiösen Bevölkerungsmehrheit fließen also an den kirchlichen Haushalt des Bistums, dem Wolfgang Ipolt vorsteht. Erbarmungslosigkeit sieht jedenfalls anders aus.
Wo endet der Glaubenssatz, wo beginnen Hasskommentar und Hetzrede?
Äußerungen in der Kategorie Atheisten-Diffamierung können somit offenkundig nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Denn sowohl in der staatlichen Anerkennung, die im Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts der Bistümer zu sehen ist, wie in der direkten finanziellen Förderung, der Übertragung der (steuerlich refinanzierten) Trägerschaft für soziale Einrichtungen oder der Zulassung zur Erteilung von Religionsunterricht an den öffentlichen Schulen kommt ein staatsnahes Verhältnis zum Ausdruck. Zu dessen Erlangung kirchlicherseits vielfach auf die „guten Werke“ für die gesamte Gesellschaft und eine hervorragende sozial- und kulturbezogene Verantwortungsübernahme verwiesen wird. Bischof Ipolt kann insofern gesehen werden als ein hoher Regierungsbeamter im Auftrag der katholischen Kirche, dessen Bistum jedoch ohne die öffentlichen Zuwendungen wohl kaum in seiner jetzigen Gestalt tätig sein könnte.
Die hier vorliegende Frage lautet also nicht, ob ein Bischof (gleich welcher der zahlreichen Kirchen) Äußerungen wie von Ipolt, Algermissen und Overbeck von sich geben können sollte, sondern ob Institutionen, deren höchste Vertreter sich regelmäßig in für eine weltanschaulich pluralistische Gesellschaft äußerst unangemessener Weise äußern, in vielfältiger Form durch staatliche Stellen gefördert werden sollten.
Oder ob für Bischöfe vergleichbare Maßstäbe gelten müssten wie für Regierungs- und Ministerialbeamte, die beispielsweise wohl nicht folgenlos öffentlich die Behauptung verbreiten könnten, eine Gesellschaft ohne festen Glauben an die „unsichtbare Hand des Marktes“ und den entfesselten Kapitalismus wäre eine freiheitsfeindliche, diktatorische und unterdrückerische Gesellschaft. Sicherlich würden auch viele Kirchenangehörige hier die Frage stellen, inwiefern hier die institutionelle Funktionsträgerschaft solchen Ausführungen Grenzen zu setzen hat. Warum also sollte ein Bischof, der seine Bezüge aus öffentlichen Mitteln erhält, sich geringeren Anforderungen bei der Wortwahl im Rahmen der Berufsausübung ausgesetzt sehen als andere Personen im öffentlichen Dienst? Sollte ein katholischer Bischof ungestört Äußerungen über Gesellschaften oder Menschen ohne den „Gott“ seiner Kirche absondern können, die von kirchenfernen Steuerzahlern als Hasskommentar oder Hetzrede gegen ihre säkulare, areligiöse Lebensauffassung wahrgenommen werden?
Auch diese Äußerungen sind ein beachtliches Problem
Vielleicht würde der eine oder andere Kirchgänger hier noch einwenden wollen, die bischöfliche Aussage sei doch eigentlich metaphorisch gemeint und auf die Gesellschaften bezogen, die Menschen mit dem Glauben an einen Gott unterdrücken oder verfolgen. Solche wären erbarmungslos, mag der Bischof habe sagen wollen. Und man könnte ihm unumwunden zustimmen, auch aus kirchenferner und religionsdistanzierter Perspektive. Doch dies hat Ipolt nicht gesagt, sondern durch seine Wortwahl das weitere Feld an Interpretationen eröffnet. Zweifellos wären einer wie ihm akademisch gebildeten Person alle wichtigen Differenzierungen möglich. Mit Blick auf seine Funktion und die ihm zustehende Vergütung sind sie gewiss auch zumutbar.
Fälle wie die jüngste Äußerung des Görlitzer Bischofs, Gesellschaften „ohne Gott“ seien erbarmungslos und verlören diesbezüglich ihre Maßstäbe, oder die etwas älteren Ausführungen seiner Kollegen Overbeck und Algermissen sind sicherlich nicht ohne weiteres im Kontext der Benachteiligung/Diskriminierung nichtreligiöser Menschen zu fassen. Ein trotzdem beachtliches Problem, von dem sich nichtreligiöse Bürgerinnen und Bürger in Deutschland ernsthaft betroffen sehen können, sind derartige Ereignisse aber allemal.
Zu Arik Platzeks scharfer Analyse noch einige Ergänzungen. Am wichtigsten: Solche Diffamierungen sind leider mehr als nur mündliche Entgleisungen einzelner kirchlicher Funktionäre. Man findet sie – etwas versteckt, und daher nicht vielen bekannt – in Bibel und aktuellem katholischen Katechismus, also hochoffiziell schriftlich.
Derartige Verleumdungen stehen etwa in Röm 1,18-32. Da wird den “Gottlosen” sehr vieles vorgeworfen: Dummheit ist noch das harmloseste, aber es geht bis hin zu Mord und zur Aussage, dass für all das die Todesstrafe angebracht sei. Eine krassere verbale Entwürdigung ist kaum vorstellbar.
Darauf angesprochen verweisen kirchliche Theologen gern auf – nur wenige Zeilen weiter – Röm 2,12-16, wo gegenüber den “Heiden” andere Töne angeschlagen werden. Oder auf manche Konzilstexte des 2. Vatikanums, in denen versucht wurde, Atheisten und Agnostikern freundlich entgegenzukommen.
Umso schwerer wiegt für mich Artikel 2087 des aktuellen katholischen Katechismus (KKK, von 1992), in dem ausdrücklich nur auf Röm 1,18-32 verwiesen wird. Der KKK ist ja verlautbart als offizielle erklärende Zusammenfassung der katholischen Lehre – ausdrücklich unter Berücksichtigung der Beschlüsse des Konzils. Man kann die Aussage von KKK 2087 sogar noch als Verschärfung von Röm 1,18-32 verstehen, nämlich im Sinn, dass ALLE sittlichen Verfehlungen durch mangelnden Glauben an Gott verursacht seien – umgekehrt also (nur) Glaube an Gott sozusagen als Garantie für moralisches Wohlverhalten anzusehen sei.
Es kann vermutet werden, dass diese Formulierung im Interesse jener katholischen Kräfte war und ist, die fundamentalistisch begründete Vorurteile gegen “Nichtgläubigkeit” ungeachtet der Tatsachen weiter pflegen und wohl auch ihre Identität zum Teil daraus beziehen. Beispielsweise wird wohl die nationalkonservative PiS in Polen darin Legitimation und spirituellen Anhaltspunkt sehen. Dafür stört es nicht, dass KKK 2087 wenig bekannt ist. Es ist sogar zu vermuten: wäre darüber rechtzeitig ausreichend und öffentlich diskutiert worden, gäbe es KKK 2087 ziemlich sicher nicht in dieser Form.
Und noch einige weitere praxisrelevante Gründe für eine breite Kritik:
Solche Verhöhnungen der “Nichtgläubigen” erscheinen besonders infam, als diese – vermutlich nicht wissend, dass bzw. wie sehr sie verhöhnt werden – viel zum Spendenaufkommen der Caritas (deren humanitäre Hilfe ja wertvoll ist, auch wenn ein wichtiges Motiv dafür kirchliche Imagepflege sein mag; ich spreche von Österreich) beitragen.
Und auch hinsichtlich des IS-Terrors (der u.a. mit fundamentalistischen Interpretationen mancher Suren im Koran gerechtfertigt wird) wäre eine konsequente Absage an fundamentalistisch begründeten Hass seitens der katholischen Kirche von wertvoller Symbolkraft.
Reden wie die der genannten Bischöfe haben eine feste dogmatische Basis. Mir ist es bisher aber nicht gelungen, unter Verweis auf diesen Umstand staatliche Behörden zu einer Kritik an solchen Verleumdungen zu veranlassen. Leider werden (auch) in Österreich (wo die Verflechtung von Staat und Kirche ja ähnlich ist wie in Deutschland), Hinweise über diese Sachverhalte und Zusammenhänge von politischen Funktionären eher widerwillig entgegengenommen und typischerweise mit dem Hinweis abgewehrt, es handle sich ja durchwegs um “theologische Fragen, für deren Behandlung staatliche Stellen keinen gesetzlichen Auftrag haben”.
Wenn man das Leben, dessen Gegenwart und Zukunft richtig erkennen will, muss man die entwicklungsgeschichtliche (Onto- u. Phylogenese) Vergangenheit allen Lebens und die Menschheits-Geschichte unbedingt erkenntisstandgerecht* reflektieren / betrachten und ethisch-moralisch berücksichtigen.
Man muss nach kausalen (ursächlichen ) Gründen suchen, welche die leidvolle Menschheitsgeschichte natürlich geprägt haben und erklären, was sie uns antriebsdynamisch* lehren können, damit die Zukunft gedeihlicher gestaltet werden kann.
Uns Menschen fehlt es jedenfalls an philosophischer Voraus- und Weitsicht, wie das die Erd-Überbevölkerung und die fehlende globale Weltfamilienplanung zeigt. Vielleicht ermöglicht Facebook die Chance auf eine wirksame Weltfamilienplanung, Allein die Kosten des Irak-Krieges hätten gereicht, eine wirksame Weltfamilienplanung in Gang zu bringen, für die ich mich viele Jahre vergeblich eingesetzt habe.
Es braucht eine erkenntis- u. entwicklungsgeschichtlich philosophische Betrachtung der Zuammenhängeg von Glauben, Hoffen, Wissen und Handeln. Da, wo geglaubt werden muß, ist heute sicheres Wissen, mit dem argumentativ die Schwächen der Religionen widerspruchsfrei aufklärbar sind. Religionsgeschichte und populistische Machthaber haben die Menschheit mit ihren Religions- u. Machtkämpfen leidvoll geprägt.
Die Religionen sind Kinder philosophischer Religionsgründer und deren Liebe zur Weisheit. Der leider auch missbrauchbare Glaube gründet auf der Suche nach Sicherheit und Aufgehoben-sein in der Welt. Gute unbewusste und bewusste dominant wirksame Antriebe, wie Gefühle, Emotionen und Intentionen, reichen dazu den dogmatischen Gläubigkeiten zu folgen. Alle Gläubigkeiten sind übermächtige Tatsachen, im Verhältnis zu einer erkenntnisstandgerechten Aufklärung…Dann kam I. Kant mit seinen Wahrheitsbegrifflichkeiten – denen man logisch eine “Wahrheit an sich” und mithin eine “Vollkommenheit der Wahrheit” als Hommage zuordnen kann, so dass man Gott philosophisch mit der `Vollkommenheit der Wahrheit` identifizieren kann und logisch muss, weil beiden gleiche – unüberbietbare und in ihrer Gänze unfassbare – Eigenschaften zu eigen sind. Wenn Gläubige sich bewusst sind, dass sie glauben, ist es nur noch notwendig zu beweisen, dass ihr Wissen richtig ist. Richtig ist das Wissen, wenn es logisch begründet wahrer sein kann, es als sicheres Wissen schon ist, oder es eine Vorstellung von der in ihrer Gänze und Prozesshaftigkeit unfassbar bleibenden Vollkommenheit des Wahren ist, die unbeweisbar bleibt. Entwicklungs- und erkenntnisgeschichtlich ermöglicht diese Einsicht eine erkenntnistandsgemässe, antriebsdynamische Reflektion menschlichen Verhaltens und eröffnet ein ebensolches, wahrheitsorientiert-vernünftiges spirituell-gemeinsinniges Fühlen, Denken und Handeln –
vom ICH zum globalen WIR – mit Menschen-Rechten – und – Pflichten führt.
Wir brauchen endlich den Religionsfrieden, weil die dogmatischen Religionskämpfe und Auseinandersetzungen die Menschheitsgeschichte leidvoll geprägt haben Wenn der Wahrheitsbegriff philosophisch unlogisch, erkenntnisstanwidrig widersprüchlich oder offensichtlich identitätsbegründend dogmatisch mißbraucht wird, wäre es einfach intellektuell unredlich das weiter zu verschweigen…Deshalb ist eine globale, erkenntnisstandgerecht-philosophische, antriebsdynamisch und ethisch-moralisch reflektierte Aufklärung unverzichtbar n o t w e n d i g , um vom ICH zum globalen WIR – mit Menschen-Rechten und – Pflichten, zu kommen.
Der Unfriede muß ein Ende haben, was nur mit Einsicht und Vernunft gelingen kann. Mehr dazu im Internet unter: > klaus roggendorf + Gott ist unbeweisbar wahr , Gott und die Welt, Glauben und Wissen sind untrennbar verbunden oder n.z.l. `Gott ist die Vollkommenheit alles Wahren`
Angesichts der leidvollen Menschheitsgeschichte, steht es fest, es fehlt nur an ethisch-moralischem, diskursethisch erarbeiteten und vernünftig gelebten, philosophischen Wissen und entsprechenden Lebensgrundsätzen, denen sich heute kein vernünftiger Mensch -, angesichts der global-existentellen Probleme – ohne Scham entziehen kann.
Ich hoffe jedenfalls, dass Facebook der vernünftigen philosophischen Aufklärung eine so breite Wirkung verschafft, damit die Menschenmassen – durch erkenntnisstandgerechte, entwicklungsgeschichtlich, individuell und gesellschaftlich einfach verständliche Lehren aufgekärt – befähigt werden, eine global-ethisch öko-solidarische Menschengemeischaft, für eine gedeihlicheren Zukunft, zu gründen. Auf geht`s, der Versuch muß gewagt werden, sonst haben wir schon verloren!
Die Hoffnung, daß es noch nicht zu spät ist, bedarf zielführender Empfehlungen, Hinweise und kritischer Argumentationen und ist deshalb der Grund dieser Veröffentlichung – als “ersten” Schritt.
Freiheit* und der Freie Wille* haben sich als eine Negation der Wirklichkeit erwiesen.
Gläubige aller Gläubigkeiten und Religionen* vereinigt Euch auch mit den angeblich Ungläubigen – in einem ethischen Konsens lebensförderlicher Werte – denn größer als die Vollkommenheit der Wahrheit* ist kein Gott* und kein sicheres Wissen logisch vorstellbar.
Wenn man sich entscheiden muß, dann entscheidet man sich für die Wahrheit. Die entwicklungs- und gechichtsbedingten lebensschädlichen, rassistisch eitel und machtorientiert mißbrauchten Worte der Religionsstifter* sollten nicht mehr wörtlich genommen werden, sondern als verständig aufhebbare Tatsachen*, weil Glauben und Wissen eine denkbare dialektische Einheit bilden, da alle Religionen und Philosophien+ sich ganz natürlich dem Leben förderlich widmen.
Klar ist, wer sinnvollen und erkenntnisstandgemäßen Menschen-Rechten zustimmt – oder solche beansprucht, der übernimmt damit auch lebenspraktisch unbequeme und einschränkende Menschen-Pflichten*.
Der KI* ( der Kategorische Imperativ von I.Kant z. B.) ist viel zu kompliziert und situationsabhängig beliebig interpretierbar zu allgemein gehalten und das Müssen im Kategorischen Imperativ beinhaltet kaum das situative Wollen u. Können in einer reflexhaften oder unbewußt gefühlsbestimmten Entscheidung. Das Gute* muß philosophisch leicht verständlich demokratisch erarbeitet, politisch durchsetzbar, genau bestimmt werden. Das mögen die antriebsdynamisch unreflektierten Menschen* – auch die Philosophen gar nicht.
Dr. Klaus Roggendorf
Mehr dazu im Internet unter:
> Klaus Roggendorf + – * <
Das Problem ist tiefer gehend, meiner Ansicht nach:
Gläubige können eine Welt ohne Gott nicht denken, ohne in Furcht zu geraten. Dass Gott ist, stellt für sie ein unhinterfragbares Fundament allen Seins, des materiellen und immateriellen, dar. Gott ist nach den Worten Joseph Ratzingers, eines der bedeutendsten neuzeitlichen Theologen, der Logos, also das Wort und der Sinn aller durch den Menschen wahrnehmbaren Existenz (Gedächtniszitat aus “Einführung in das Christentum”, von Joseph Ratzinger, 1968, 1. Auflage). Wenn Gott nicht ist, verliert der Mensch und verliert die durch ihn wahrnehmbare Welt den Sinn. Zwar ist dies ein gedanklicher Zirkelschluss, aber in der eingeengten Denkwelt der Gläubigen, die ohne Verifikation oder Falsifikation konstruiert ist, ist diese gedachte Welt logisch zwingend und einzig denkbar.
Dem Kirchenmann eine andere Wortwahl abzuverlangen, mag zwar zu bedachteren Äußerungen führen, das grundsätzliche Problem ist damit aber nicht gelöst. Er, wie auch viele andere können gedanklich nicht aus ihrer Haut. Zwar mögen einige ihre Sprache kontrollieren können, aber die innere Haltung gegenüber der “Schreckenswelt der Gottlosen” wird sich nicht verändern, ganz einfach deswegen, weil sie nicht wirklich gedacht werden kann.
Wir haben es hier mit einer religiös verursachten Schwäche des Denkvermögens zu tun.
Dass man den Kirchen endlich ihre Privilegien streichen sollte, ist eine unterstützenswerte Forderung, aber das wäre ein ganz eigens Thema.